Schwimmabteilung fördert Rettungsschwimmausbildung

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Über den Tellerrand hinaus zu blicken ist der Schwimmabteilung ein sehr wichtiges Anliegen. Unser Geschäftsführer Peter Kisters hatte die Chance, ein Interview mit Kathrin Schmolke, der 1. Vorsitzenden der DLRG München-Ost e.V. München über die Zusammenarbeit mit dem TSV Trudering zu führen.

TSV: „Kathrin, vielen Dank dass Du für uns Zeit hast. Wer ist die DLRG und was tut ihr?“

Kathrin: „Die DLRG wurde am 19. Oktober 1913 als Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, kurz DLRG, in Leipzig gegründet. Allein von 1950 bis 2016 retteten Helfer der DLRG über 70.000 Menschen vor dem Ertrinkungstod. Die DLRG ist mit über 1.500.000 Mitgliedern und Förderern die weltweit größte ehrenamtliche Wasserrettungsorganisation. Unsere vordringlichste Aufgabe ist die Schaffung und Förderung aller Einrichtungen und Maßnahmen, die der Bekämpfung des Ertrinkungstodes dienen. Dazu zählt z.B. Aus- und Fortbildung in Erster Hilfe und im Sanitätswesen, der Jugendarbeit, die Aus- und Fortbildung ehrenamtlicher Mitarbeiter, die Ausbildung zum Rettungsschwimmen und vieles mehr.“

TSV: „Das ist sehr beeindruckend Kathrin. Wie viele Unterstützer hast Du in Deiner Abteilung?“

Kathrin: „Ich arbeite mit acht Ehrenamtlichen in unserer Ortsgruppe. Die Aufgaben sind breit gefächert und jeder macht das, was er besonders gut kann. Egal, ob es um den Trainingsbetrieb, die Rettungsschwimmausbildung, Mitgliederverwaltung, Finanzen oder Kommunikation nach außen geht. Der Vorstand ist für alle Belange rund um den Verein verantwortlich. Dabei steht die Arbeit im Team im Vordergrund. Erfolg hat drei Buchstaben: Tun. Das ist unser Motto.“

TSV: „Wie kam die Zusammenarbeit mit unserer Schwimmabteilung zu Stande?“

Kathrin: „Wir kennen den Leiter Eurer Schwimmabteilung, Markus Piendl, seit vielen Jahren. Markus hatte zur gleichen Zeit wie wir Wasserfläche in einem großen Bad in München und war seinerzeit als Schwimmlehrer für einen großen Anbieter der Stadt München aktiv. Ich habe mir angesehen, wie Markus seine Kurse leitet und das hat mir sehr gefallen. Kinder, Jugendliche und Erwachsene ließ Markus regelmäßig mit vor Ort befindlichen Rettungsgeräten realitätsnah üben. Teile der Rettungsschwimmausbildung waren beständig Bestandteil seines Kursprogramms und wurden von ihm, quasi nebenbei, vermittelt. Das gefällt uns als DLRG natürlich; nicht alle Schwimmtrainer sehen über den ‚Tellerrand hinaus‘ „

TSV: „Was passierte weiter?“

Kathrin: „Ich erinnere mich, dass Markus kurz vor Weihnachten 2020 um ein Gespräch bat. Markus erläuterte, dass der TSV Trudering beabsichtigen würde, eine eigene Schwimmabteilung zu gründen. Mein Rat war, sicherzustellen, dass alle potenziellen Assistenten und Trainer über einen aktuellen Erste-Hilfe-Kurs und eine Rettungsschwimm-Ausbildung verfügen. Da Markus über einen Rettungsschwimmen-Lehrschein verfügt, wurden wir uns sehr schnell einig: Markus würde den Theorie- und Praxis-Anteil des Rettungsschwimmens ausbilden, ich würde die Dienstaufsicht und die Herz-Lungen-Wiederbelebung, kurz HLW, durchführen.“

TSV: „Stark. Ein pragmatischer, sinnvoller Ansatz im Sinne der Sache. Wie gestaltet sich die Aufgabenteilung im Detail?“

Kathrin: „Markus verfügt über unsere aktuellen Theorie-Unterlagen und bildet, COVID19-bedingt, online aus. Die Theorieprüfung erfolgt unmittelbar nach der Theorieausbildung durch unser online verfügbares Quiz. Bei der praktischen Prüfung teilen wir die Gruppen auf: die erste Gruppe schwimmt bei Markus, wobei Leistungen direkt abgenommen werden. Die zweite Gruppe wird von mir in HLW unterrichtet und übt sich auch in der Handhabung eines Defibrillators. Anschließend wechseln wir die Gruppen.“

TSV: „Jetzt interessiert uns natürlich, wie viele Rettungsschwimmer ihr gemeinsam ausgebildet habt und wie wir zukünftig noch besser zusammenarbeiten können.“

Kathrin: „Mit Stand Mitte März 2022 haben wir 75 Rettungsschwimmer ausgebildet. Geholfen hat, dass Ihr als Verein über eine eigene Reanimationspuppe und über die Rettungsschwimmbekleidung (Jacke und Hose mit Gürtel) verfügt. Da wir kurz- bzw. mittelfristig aufgrund der Auswirkungen der Ukraine Krise sehr stark personell gebunden sein werden, empfehle ich Euch, Mitglieder die z.B. Rettungssanitäter oder Rettungsassistenten sind, in Eure Ausbildung einzubeziehen. Auch unsere Ressourcen sind, leider, begrenzt“.

TSV: „Das ist ein wertvoller Hinweis Kathrin. Wir haken bei unseren fast 2.800 Mitgliedern nach, wer eine solche Qualifikation hat und bedanken uns herzlich für Deine äußerst tatkräftige Unterstützung in den vergangenen Monaten. Ohne Dich wäre unsere Schwimmabteilung heute nicht das, was sie ist.“

Kathrin: „Es war und ist mir ein Vergnügen. Alles Gute für Euch. Seid stolz auf 340 Mitglieder in Eurer Abteilung in weniger als neun Monaten; ein ganz starker Erfolg. Bleibt dem Rettungsschwimmen verbunden und hoffentlich bis bald auf einem Lehrgang oder in einem Trainingslager.“